Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem in den meisten Fällen die schwach radioaktive traubenzuckerähnliche Substanz F-18-FluorDesoxyGlukose (FDG) verabreicht wird. Traubenzucker (Glukose) wird als Brennstoff von unseren Körperzellen benötigt und reichert sich in vielen Krebszellen vermehrt an, weil diese durch ihr schnelles Wachstum einen deutlich erhöhten Brennstoffbedarf haben.
Die PET-Kamera erstellt ein Bild der Zuckerverteilung in unserem Körper: Das gesunde Gewebe nimmt nur wenig Zucker auf, sodass die „Krebszellen“ herausleuchten. Man erkennt sie mit der PET frühzeitig und sicher, kann aber ihre genaue Größe und Position nicht exakt bestimmen. Die Darstellung der gewonnenen Daten erfolgt dann in Form von Schnittbildern, Ganzkörperdarstellungen und dreidimensionalen Bildern durch die Computer-Tomographie (CT).
Prostata-Krebszellen bilden sowohl im primären Tumor in der Prostata als auch in Absiedlungen (Metastasen) – z.B. in Lymphknoten – an ihrer Oberfläche vermehrt eine Eiweißstruktur, das “Prostata spezifische Membran Antigen” (PSMA).
Die PSMA-PET-CT (mit Ga68 oder F-18) bindet mit hoher Sensitivität an diese kleinen Eiweißstrukturen auf der Zelloberfläche und kann damit wertvolle Hilfestellung beim Ausschluss oder Nachweis von Krebszellen in den folgenden Situationen geben:
Neben der Tastuntersuchung und der Sonographie hat sich in den letzten Jahren die MRT als Methode der Wahl bei Verdacht auf Prostata-Krebs etabliert.
Die Befunde werden strukturiert nach der sogenannten “PIRADS-Klassifikation” erstellt. Die PSMA-PET-CT kann bei Unsicherheiten (z.B. PIRADS-III-Läsionen einen wertvollen Beitrag leisten, ob es sich bei den Veränderungen um eine relevante bösartige Läsion handelt).
Steigt nach Operation oder Strahlentherapie der PSA-Wert wieder an, besteht der Verdacht auf ein lokales Rezidiv oder auf die Entwicklung von Metastasen und Knochen.
Die PSMA-PET-CT ist das empfindlichste Verfahren zum Aufspüren dieser Läsionen.
Die PSMA-PET-CT ist das empfindlichste Verfahren zum Aufspüren möglicher Metastasen im gesamten Körper. Die Untersuchung erfasst den gesamten Körper des Patienten.
Mit dem PET-CT können auch biochemische Eigenschaften des Gehirns bildlich dargestellt werden. Neben der Abklärung anderer degenerativer Erkrankungen eignet sich die PET-CT mit F-18-FDG oder F-18-Florbetaben daher sehr gut zur Diagnose einer Demenz-Erkrankung.
Mittels der radioaktiven Substanz lassen sich Plaque-Ablagerungen – typisch für Alzheimer – sichtbar machen. Anhand des Proteins Beta-Amyloid im Gehirn lässt sich die Erkrankung feststellen bzw. ausschließen
Mit dem F-18-FDG PET-CT Verfahren können Entzündugsherde sehr genau detektiert und lokalisiert werden. Entzündliche Veränderungen z.B. nach Operationen – der Einbringung von Fremdkörpern wie Prothesen – lassen sich gut feststellen.
Das Verfahren kommt ausserdem bei der Diagnose von Fieber unklarer Ursache oder bei Vaskulitis der großen Gefäße zum Einsatz.
Mit einer PET-CT Untersuchung können Abläufe im Herzen – wie die Blutbewegungen oder die Durchlässigkeit der Gefäße – sichtbar gemacht werden.
Diese Darstellung der "Myokardvitalität" ermöglicht eine detallierte und frühzeitige Erkennung kardiologischer Probleme als Basis für weitere Therapiemaßnahmen – z.B. für die Verbesserung der Herzfunktion nach einer Bypass-Operation.
Für eine Strahlentherapie ist die PET-CT Untersuchung ein wichtiges Planungswerkzeug. Dabei werden die Daten der PET-CT-Untersuchung direkt in das Planungssystem für die Bestrahlung eingespielt.
Anhand der eingespielten Daten können die zu bestrahlenden Zielvolumina noch präziser definiert werden. Die Präzisierung des Bestrahlungsfeldes verbessert Therapie und Heilungschancen signifikant.